Nassauische Neue Presse v. 5. November 2012
Auch dieses Mal haben die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Runkel bei ihrem Jahreskonzert mit einer Kombination aus Pop und Klassik die Besucher beeindrucken können.
Von Peter Schäfer
Runkel. Schon der Eingangsbereich und der kleine Saal der Runkeler Stadthalle, die wunderschön dekoriert waren, ließen erahnen, dass es ein besonderer Abend werden sollte, was sich dann auch beim Auftakt des Musikverein-Jahreskonzertes, zu dem das Jugendorchester Deep Purples „Smoke on the water“ aufführte, bestätigte. Es folgte die weltbekannte Melodie „Soul Bossa Nova“.
Klassische, wunderschöne Melodien von der Kinoleinwand schlossen sich an mit Wolfgang Amadeus Mozarts „Kleiner Nachtmusik“, dem „Mandoline Concerto“ von Antonio Vivaldi, dem Kanon von Johann Pachebel und einen beeindruckenden Abschluss dieser Melodien gab es durch die „Ode an die Freude“ von Ludwig van Beethoven. Ein glanzvolles Finale boten die Jugendlichen unter der Leitung von Thomas Pravida mit einem der Popklassiker schlechthin: mit „Thriller“ von Michael Jackson. Die beiden Mitglieder des Jugendorchesters, Anna Schulz und Tiago Afonso, waren auch als Moderatoren aktiv.
Glanz und Gloria
Mit, frei übersetzt „Glanz und Gloria“, dem für die Briten ungemein wichtigen Militär-Marsch „Pomp and Circumstance“, setzte dann das Blasorchester des Musikvereins Runkel schon zum Auftakt ein Ausrufezeichen. Bei vielen an diesem Abend aufgeführten populären und beliebten Musikstücken war den Besuchern eine große Freude anzumerken, die sich durch deren Mimik und Gestik erahnen ließ. Die Konzertbesucher „gingen“ sozusagen ein ums andere Mal „bei den Werken mit“. Insbesondere war dies der Fall bei der Präsentation des Potpourris der „Best of the Beatles“.
Einen musikalischen Rundgang durch eine Gemäldegalerie gab es mit den „Bildern einer Ausstellung“ durch die „Promenade 1“, „Promenade 2“ und „Das große Tor von Kiew“. Diese Stücke hatten zeitweilig ausgesprochen musikalisch-experimentellen Charakter und stellten gerade deshalb höchste Anforderungen an die Musiker des Musikvereins, denen diese in beeindruckender Weise gerecht werden konnten. Hier, wie bei allen anderen Interpretationen, war die Verbundenheit des Dirigenten Thomas Pravida zu seinen Musikern deutlich zu spüren, der in einfühlsamer aber bestimmter Weise seine beiden Orchester vorbereitet hatte und bravourös die Musikerinnen und Musiker zu lenken wusste. Vor der Pause gab es dann einen klassischen Blasmusik-Beitrag in Form des „Florentiner Marsches“.
Leise Töne
Mit der Eröffnungsfanfare der olympischen Spiele 1984 in Los Angeles wurde dann der zweite Teil des Konzertes „eingeläutet“, dem sich die „Annen-Polka“ von Johann Strauß“ Sohn anschloss. Dass die Musikerinnen und Musiker des MV auch die sanften, leisen Töne beherrschen, konnten sie bei „Wonderful tonight“, „Layla“ und „Tears in Heaven“ von Eric Clapton beweisen. Aus den „Enigma Variations“ von Edward Elgar schloss sich das Werk „Nimrod“ an.
Im diesem Jahr hatte der Musikverein-Jahresausflug nach Tirol geführt, was die Musiker zum Anlass nahmen, auf den Tiroler Freiheitskampf im Jahr 1809 näher einzugehen – und zwar mit einer Suite in drei Sätzen von Sepp Tanzer mit den Titeln „Aufstand“, „Kampf am Berg Isel“ und „Sieg“. Hedi Wengel, der Mann Posaune im Orchester spielt und die aus Tirol stammt, wusste gekonnt in „tirolerisch“ den Besuchern die Werke näher zu bringen.
Ein grandioses Finale des von Petra Haub moderierten Konzertes gab es mit einem Lied, das durch die Interpretation von Frank Sinatra weltberühmt geworden ist und bis heute gerne gehört wird: das „My Way“ in einem Arrangement von John Glensek Mortimer. Natürlich ging es auch nicht ohne eine Zugabe ab und das Konzert bekam durch einen weiteren Aspekt eine besondere Note: Durch die die Musik begleitende Lichttechnik mit tollen Illuminationen und farblich wunderbar gestalteten Motiven.
Die Monate lang andauernden Proben haben sich bezahlt gemacht: Die Aktiven des Musikvereins Runkel haben erneut in beeindruckender Weise demonstriert, wie sinnvoll Freizeitgestaltung aussehen kann und ihnen war die Erleichterung darüber, „es geschafft“ zu haben ebenso anzusehen wie die Freude darüber, für ihre wunderbaren Leistungen mit berechtigt lange anhaltendem Applaus des Publikums bedacht worden zu sein.
Über die Ehrungen an diesem Abend berichten wir separat.