Zum ersten Mal nach vielen Wochen erklangen in Runkel wieder vertraute Töne. Der Musikverein Runkel spielte nach über drei Monaten Corona-Zwangspause unter Leitung von Dirigenten Thomas Pravida wieder als Orchester zusammen – im Freien und unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzepts.
Eifrig wurden im Hof vor dem Musikhaus Stühle gerückt, ein mobiles Waschbecken aufgebaut, Desinfektionsmittel verteilt und dabei stets penibel auf den Mindestabstand geachtet. Wenige Minuten später begann die erste Probe des Blasorchesters des Musikvereins. Etwas ungewohnt war es für die Mitglieder schon, mit einem so großen Abstand zueinander zu spielen, aber die Freude, endlich wieder gemeinsam musizieren zu können, war sofort zu spüren.
An diesem Abend war das Leben ein Wunschkonzert: Nachdem zunächst einige leichtere Stücke angespielt worden waren, damit sich die Musiker wieder ans Zusammenspiel gewöhnen konnten, durfte sich jedes Register ein Lieblingsstück aussuchen: Von Märschen über Polka bis hin zu Pop und Schlagern war alles dabei und weit über die Grenzen des Hofes hinaus zu hören.
Voraussetzung dafür, dass diese Probe überhaupt stattfinden konnte, war ein umfangreiches Hygienekonzept, das die Mitglieder des Vorstands akribisch ausgearbeitet hatten und von der Stadt Runkel und dem Gesundheitsamt genehmigt worden war. Dieses beinhaltete unter anderem, dass die Teilnehmerzahl der MusikerInnen auf maximal 50 beschränkt wurde und eine vorherige Anmeldung notwendig war. Sogar spezifische Hygienemaßnahmen eigens für „Blasinstrumente mit Aerosolproduktion“ wurden konzipiert.
Wie und wo genau es nach den Sommerferien mit dem Probenbetrieb weitergehen wird, steht derzeit noch nicht fest. Auch ob es in diesem Jahr ein Konzert geben wird, steht derzeit noch in den Sternen. Von all diesen Unabwägbarkeiten lassen sich die MusikerInnen jedoch nicht beirren und fiebern der nächsten Probe entgegen.
